Dienstag, 23. Oktober 2012

Müller Buttermilch - Wenn’s schee macht!


Als 18-Jährige hatte „Buttermilch“ für mich den gleichen reizvollen Klang wie Dinkelkörner, Haferschleim oder Hirsebrei - also gar keinen. Buttermilch klang schon so unappetitlich, dass es nur etwas für ökologisch ernährungsbewusste Menschen sein konnte und damit auf keinen Fall etwas für mich.

Aber dann fuhr Müller diese sehr geschickte Werbekampagne. Den Slogan „Sex sells“ kennt man ja und er stimmt. Was tat also Müller um seine Buttermilch zu bewerben? Sie nahmen diese sehr üppig bestückte blonde Bäuerin in dem netten rot-rosa Dirndl die bei jedem Wort und Atemzug ihre großen bayrischen Berge beben ließ und sie sagte folgenden Satz „I heiß Annemarie Müller, bin Bayer und ganz narrisch auf Müller. Die Buttermilch schmeckt und ist wie eine Schönheitskur von innen“ Muuuuh – alles Müller oder was? Werbung vorbei? Nein, denn jetzt kam Else Kling „Ja Gott sei Dank I heiß net Müller, aber die Buttermilch von denen… hähähä wenn’s schee macht.“

 
Hier könnt Ihr Euch den Werbespot dazu anschauen.
Auch wer die Werbung nicht kennt (immerhin war das vor 17 Jahren), den Satz „wenn’s schee macht“ hat sicher jeder schon mal gehört. Nun sind Männer sicher nicht die Zielgruppe Nr. 1 wenn es um den Kauf und Verzehr von Buttermilch geht. Und wir Frauen haben ja so unsere Probleme mit derartigen Prachtweibern wie der blonden Bäuerin und mit Else Kling fühlen wir uns vielleicht auch nicht so ganz konform. Die Werbung war also zum Verkaufsanreiz bei Frauen suboptimal.
Also musste Mann ran. Ein Adonis. Leicht gewellte dunkle Haare, ein weißes Badehandtuch um die Lenden geschlungen und mit dem zweiten rubbelte er sich über die noch feuchten Haare. Er läuft zum Spiegel und schaut hinein und sagt mit dieser Gänsehautauslösendenschlafzimmerstimme „Ich hab das Geheimnis schöner Frauen entdeckt und das koste ich jetzt natürlich aus“ Schwenk über einen stahlharten Waschbrettbauch „Müller reine Buttermilch, natürliche Schönheit von innen“ „Alles Müller…“ „oder was?“



Hier der Werbespot dazu.

Und ich habe NIE wieder vergessen, von wem reine Buttermilch ist und wie der Werbeslogan von Müller heißt.
Dieser nette junge Mann ließ mich dann auch meine Abscheu gegenüber Buttermilch über den Haufen werfen. Da musste ja irgendwas dran sein, ein Wundermittel von innen, das mit irgendwelchen Kulturen schöne Haut, Haare und Nägel machte. War doch einfach, jeden Tag ein Glas davon trinken und fertig. Ich kaufte mir also meine erste Müller reine Buttermilch und öffnete Sie an der Dreisam (ein regionaler Fluss mit tollem Ufer), nahm einen großen Schluck und – spuckte alles quer über die Wiese. Mein Gott war das ekelhaft, widerlich, unaussprechlich ungenießbar. Die musste schlecht sein. Ich ging zurück zum Laden und sagte der Verkäuferin die Milch sei sauer. Sie lächelte mich an und fragte mich, ob das meine erste Buttermilch sei. Ich bejahte und sie meinte – das gehört so.

Das war meine erste Erfahrung mit Buttermilch und ich schwor mir, auch „wenn’s schee macht“ das brauche ich nie wieder.
 
Vor ein paar Monaten blätterte ich dann in der Laviva und entdeckte eine Werbung von Müller „Lecker und absolut tragbar – Neu in der Flasche“. Frucht-Buttermilch in verschiedenen Geschmackssorten. Klar war mir bewusst, dass es Buttermilch auch mit Frucht gibt, zumindest kannte ich die Multifrucht-Buttermilch von Müller im 500 ml Becher mit dem Aludeckel. Aber diese Werbung war total ansprechend, die Flaschen auch und die Sorten sahen sehr lecker aus. Ich kann den genauen Grund nicht mehr sagen, aber schlappe 17 Jahre später gab ich der Buttermilch eine zweite Chance. Ich kaufte die Sorte Himbeer und versuchte einen winzig kleinen Schluck. Lecker! Lecker? Noch ein Schluck. Total lecker! Naja was soll ich sagen, seither bin ich Frucht-Buttermilch-Junkie. Ich habe inzwischen sicher alle Hersteller und alle Sorten durch.

Und weil ich Frucht-Buttermilch mittlerweile sooo toll finde und weil’s ja „schee macht“, möchte ich Euch heute meine Lieblingssorte Kirsch-Banane einmal von Müller und einmal von Milram vorstellen.
 
 
Milram 500 ml für 0,89 Euro:
0,4 g Fett, 61 kcal, 2,2 g Eiweiß, 11,5 g Kohlehydrate, 3,5 % Frucht (Angaben pro 100 ml)

Verpackung: Quadratischer Tetrapack mit wiederverschließbarem Schraubverschluss und Abziehlasche
 
 

Geschmack: Dunkler in der Farbe, schmeckt intensiv nach Kirsche, deutlich süßer, Abgang nach Kirsche, wenig Banane und Buttermilch heraus zu schmecken, riecht intensiv nach Kirsche, sehr erfrischend

 
Müller 500 ml für 0,99 Euro:
0,5 g Fett, 62 kcal, 2,6 g Eiweiß, 11 g Kohlehydrate, 14% Frucht (Angaben pro 100 ml)

Verpackung: Flasche mit wiederverschließbarem Schraubverschluss


Geschmack: Heller in der Farbe, Buttermilch ist zu schmecken aber nicht zu dominant, eine leichte dezente Süße, bananig im Abgang und ein sanfter Geruch nach Buttermilch und Frucht, leicht erfrischend
Milram-Fazit: Der intensive Kirschgeruch und Kirschgeschmack bei nur 3,5% Frucht vermittelt mir den Eindruck, dass hier mit Aromen oder Geschmacksverstärkern gearbeitet wurde. Ist aber ebenfalls rein subjektiv. Die Konsistenz ist flüssiger als bei der Müllermilch. Diese Buttermilch schmeckt kaum nach Buttermilch, was ein Vorteil ist, wenn man den Buttermilchgeschmack nicht so gern mag. Dafür ist die Fruchtnote sehr stark vertreten, fast wie eine Kirschmilch. Die Erfrischung ist enorm. Auch hier ist die Sättigung mit einer Mahlzeit zu vergleichen. Die Milram-Milch enthält weniger Fett, damit weniger kcal und ist günstiger. Das Design finde ich nicht so ansprechend und beim trinken hängt man mit der Nase am Tetrapack. Dafür ist die Öffnung vom Durchmesser her angenehm klein. Ideal für alle, die gerne fruchtige Aromen mögen und denen der Geschmack von Buttermilch nicht so liegt.

Müller-Fazit: Müllermilch hat mit 14% den deutlich höheren Fruchtanteil und ist trotzdem heller in der Farbe und weniger intensiv im Geschmack. Von der Konsistenz her flüssig aber trotzdem ganz leicht cremig. Das suggeriert mir, dass nicht so viele Aromen darin sind und es etwas natürlich zugeht. Ist aber ein rein subjektiver Eindruck. Die leichte Süße und der dezente Geschmack sind sehr angenehm. Die Erfrischung könnte stärker sein. Die Sättigung ist enorm. Eine Flasche ersetzt eine Mahlzeit. Die Müllermilch enthält mehr Eiweiß, mehr Frucht und weniger Kohlehydrate. Außerdem finde ich die Flasche optisch ansprechender und angenehmer im Handling. Die Trinköffnung könnte allerdings kleiner im Durchmesser sein. Ideal für alle, die den sanften Geschmack von Buttermilch in Verbindung mit einem leichten Fruchtaroma mögen. Mein persönlicher Liebling!
 
 
Ob’s schee macht? Rein subjektiv betrachtet ist Milcheiweiß, Calcium und Lecithin drin, Schönmacher für Haut, Haare und Knochen. Schaden tut es also mit Sicherheit nicht. Mir tut es einfach sehr gut. Wenn ich wiedermal undiszipliniert gegessen habe, reguliere ich das am nächsten Tag mit Buttermilch. Einmal die Woche habe ich sicher einen Buttermilchtag – was irgendwie nicht gerade für meine Essensdisziplin spricht...
Daher lautet mein absoluter Schönheits- und Schlankheitstipp: Buttermilcht Euch schön!

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